Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Ellenried

Andrea Weber (AW) 

Weiler

Bezirk Schwaben, Lkr. Unterallgäu, Gde. Eppishausen

Suche im Repositorium

Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1490
Weiler Ellenried
1551
Ulrich Ollerrieder
1616(renoviert 1781)
Hanns Ellenrieder
1791
Ellenried

Mundartformen

[ęlərîədʰ]
[aov ęlərîəd nouv]
Kirchheim Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Ellen 2·ried 1
1. Grundwort
mhd. riet ›ausgereuteter Grund (Rodung), Ansiedlung darauf‹1
2. Bestimmungswort
mhd. ëlhe ›Hirsch‹2 im Gen. Sg/Pl. ëlhen
— oder —
mhd. Personenname(Übername) *Ëlhe im Gen. Sg. *Ëlhen
vgl. mhd. ëlhe ›Hirsch‹3
Namenbedeutung
›(Siedlung auf der) Rodung, an der sich Hirsche aufhalten‹
4
— oder —
›Rodungssiedlung des Ëlhe‹
5
Kommentar Der von Zoepfl6 als Bestimmungswort angesetzte Personenname »vom Stamm Alhi, etwa Alacho« kommt nicht in Betracht, da die Verbindung l + Konsonant im Oberdeutschen den Primärumlaut e < a (bei einer dann zunächst anzusetzenden Ortsnamen-Ausgangsform wie frühahd. *Alachinriod) verhindert hat7. Das von Heimrath gegen die Tierbezeichnung ëlhe ›Elch‹ ins Feld geführte Argument, dass »in diesem Fall das -h- bzw. -ch- […] erhalten geblieben wäre und das -h- sich zu -ch- entwickelt hätte«, ist abwegig, denn im von einer appellativischen Bedeutungsfunktion losgelösten Ortsnamen konnte der seit dem Spätmhd. nach Liquid (hier l) mögliche Schwund des Frikativs x8 (geschrieben h, dann ch) natürlich bewahrt bleiben.
Für Rückmeldungen und weitere Hinweise erreichen Sie uns unter der Adresse: ed.wdab.lbk@nemanstro