Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Unterglauheim

Sarah Rathgeb (SR) Wolfgang Janka (WJ) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Dillingen an der Donau, Stadt Höchstädt a. d. Donau

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1255
in inferiori Glaheim
im unteren G.
1271
in Glahan inferiori
im unteren G.
[1375]
Nidernglahein

Mundartformen

[ondr̥glao-e]
[... aof ondr̥glao-e nųm]
Blindheim Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Unter 4·glau 2·heim 1
1. Grundwort
ahd. *heim ›Wohnsitz, Heimstatt‹
> mhd. heim ›Haus, Heimat‹1
2. Bestimmungswort
möglicherweise ahd. Adjektiv (Beiname) *glām ›glänzend‹
vgl. altnord. glāmr
(mögliche Bedeutung: ›glänzend‹; freundliche Mitteilung von Albrecht Greule)
3. Zusatz (temporär)
fnhd. Adjektiv *nidere ›unter, niedrig, tief‹ im Dat. Sg. *nideren
< mhd. nidere ›unter, niedrig, tief‹2
4. Zusatz
fnhd. Adjektiv *under ›unter‹
< mhd. Adjektiv under ›unter‹3
Namenbedeutung
möglicherweise
›im Hellen gelegene Heimstatt (im Gegensatz zu Blindheim [s. dort])‹
4
Kommentar Die älteren Erklärungsansätze in Bezug auf das Bestimmungswort – zum PN *Glawo5 bzw. zum Adjektiv mhd. glau, glou ›klug, umsichtig‹6 – stehen im Widerspruch zur Überlieferung, die auf den Langvokal /ā/ mit dialektaler Verzwielautung zu /au/ hinweist. ― Ausgehend von einem Adjektiv ahd. *glām ist ein dissimilatorischer Schwund des /m/ vor /m/ im Grundwort -heim anzunehmen. Der konkrete sachliche Bezug der bei dem Adjektiv ahd. *glām anzunehmenden Bedeutung ›glänzend‹ kann nicht als gesichert bewertet werden.
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