Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Stoffels

Andrea Weber (AW) 

Weiler

Bezirk Schwaben, kreisfreie Stadt Kempten (Allgäu)

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1394
vom Stoffols vom Stoffel
1453
Stoffels
1530
auf dem Stoffel
1659
Zum Stoffel, Kussel oder Lemblings
1740
zum Keeßels oder Stoffels
1780–1781
Pänder oder Stops Höfflings oder Stopfels
1786
Pfänder oder Stoffels
1818
Stoffels
Kommentar
Zwischen den Nachbarsiedlungen Stoffels, Höflings, Lämmlings, dem in Stoffels aufgegangenen Pfender und dem wohl in Lämmlings aufgegangenen Kiesels wurde mitunter nicht klar unterschieden (vgl. Belege von 1659, 1740 und 1780‒1781). Zu den Ortsnamen s. die entsprechenden Ortsartikel.

Mundartformen

[štofl̥s]
[nax štofl̥s]
Kempten Stadt Alois Dicklberger 
[štofl̥s]
[... ouv štofl̥s ...]
Kempten Atzenried Alois Dicklberger 
[įm štofl̥s]
Wiggensbach Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Stoffels 1
1. Benennungswort
wohl mhd. Personenname (Kosename) Stofel 1 im Gen. Sg. Stofel(e)s
Namenbedeutung
›Ansiedlung des Stofel‹
2
Kommentar Der Ortsname Stoffels kann kaum, wie von Dertsch3 erwogen, auf einer Flurbezeichnung »Stoffel = Hügel« (zu ahd. stouf ›Fels‹4) beruhen, denn zum einen stellt sich die Frage, ob das Deminutivsuffiv -le(in) nicht (analoge) Umlautung ou > öü bewirkt hätte (vgl. schwäb. Stäufle ›Zweiglein‹5), zum anderen wäre für ahd./mhd. ou vor Fortisfrikativ im rezenten Dialekt eher ein Diphthong des Typs ao zu erwarten6. Jedenfalls führt auch Fischer7 unter dem Lemma Stauf keine Ortsnamenbelege mit dem Monophthong o auf. Bei der Form Stofflers von 1640 handelt es sich um den Genetiv einer Insassenbezeichnung *Stoffler8.
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