Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Kempten (Allgäu)

Andrea Weber (AW) Wolfgang Janka (WJ) 

Stadt

Bezirk Schwaben, kreisfreie Stadt Kempten (Allgäu)

Suche im Repositorium

Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

[1. Jh.](Handschrift 10. Jh.)
Κανδόβουνον [korrigiert zu:] *Καμβοδοῦνον
Anm.:  zu lesen als Kandóbunon bzw. *Kambodúnon
[2. Jh.](Kopie 11. Jh.)
Καμβόδουνον
[425 bis 430](Kopie 15./16.16)
Cambidano
815
ex monasterio Cambidona
aus dem Kloster C.
981(Kopie 10. Jh.)
de Kembeduno

Mundartformen

[khęmᵇtǝ]
[aof khęmᵇtǝ ... nẽ̂į̃]
Lauben Alois Dicklberger 
[khęmᵇtǝ]
[... ouf khęmᵇtǝ]
Kempten Atzenried Alois Dicklberger 
[khęmᵇtǝ]
[... ouf khęmᵇtǝ nẽ̂į̃]
Wiggensbach Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Kemp 2·ten 1
1. Grundwort
kelt. *dūnon ›Burg, Festung‹1
2. Bestimmungswort
kelt. Adjektiv *kambo- ›krumm‹2
Namenbedeutung
›Burg an der Flusskrümmung (der Iller)‹
3
Kommentar Wegen des eingetretenen Umlauts erwägt Reitzenstein4 als Bestimmungswort auch den Personennamen kelt. Cambus5 bzw. *Cambos. Allerdings sind keine Zusammensetzungen von Personennamen im Genetiv auf -i mit dem Grundwort dūnon bezeugt, sondern es wäre ein Stammkompositum zu erwarten. Der Umlaut wurde offenbar durch Ersatz des Vokals o in der Fuge durch i bewirkt (vgl. Belege von [425-430] (Kop. 15./16. Jh.), 815, 831 und 844). Ob dieser im Romanischen oder im Germanischen stattgefunden hat, ist unklar.
Für Rückmeldungen und weitere Hinweise erreichen Sie uns unter der Adresse: ed.wdab.lbk@nemanstro