Geschichte Bayerns
Ortsname

Unterrieden

AW
Pfarrdorf (Pfd)
Bezirk Schwaben, Lkr. Unterallgäu, Gde. Oberrieden
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

1256

Hainricus Rieder
    1275

    Rieden
      1294

      in Niderrieden
      [14. Jh.]

      Vnterreid
      1363

      Nider Rieden
      1390

      ze Nidernrieden by der Kamlach
      1409

      Vnderrieden
      1437

      Vnderried
      1478

      NiederRieden Im Kamlachtal gelegen
      1523

      Rieden inferius
      [16. Jh.]
       zu 1167; Druck 1814
      Unterrieden
      Kommentar
      Belege ohne unterscheidenden Zusatz können sich auch auf Mittel- oder Oberrieden beziehen.

      Mundartformen

      »ondəriədə«
      Heimrath, HONB Mindelheim, Nr. 191.

      Namenerklärung

      Unter
      3.
      ·
      rieden
      1.
      1.
      Benennungswort
      mhd.
      riet ›ausgereuteter Grund (Rodung), Ansiedlung darauf‹1
      ––– oder –––
      mhd.
      riet ›Ried, Sumpfgebiet‹2
      2.
      Zusatz (temporär)
      mhd.
      Adjektiv nider ›unter, niedrig, tief‹3
      3.
      Zusatz (sekundär)
      mhd.
      Adjektiv under ›unter‹4
      Namenbedeutung
      ›(Siedlung) auf den Rodungen‹5
      ––– oder –––
      ›(Siedlung) in den Rieden‹6
      Kommentar
      Während Reitzenstein7 den Ortsnamen auf mhd. riet ›Rodung‹ zurückführt, wird er von Heimrath8 wegen der Lage der drei Rieden-Siedlungen »im waldfreien Kammlachtal in gut durchwässertem Wiesengelände« zu mhd. riet ›Ried‹ gestellt.
      1 Lexer II, Sp. 426.2 WMU II, S. 1435.3 Lexer II, Sp. 70.4 Lexer II, Sp. 1779.5 Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 392.6 Heimrath, HONB Mindelheim, Nr. 191.7 Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 290.8 Heimrath, HONB Mindelheim, Nr. 191.