Ortsname

Unterauerbach


Kirchdorf (Kd)
Bezirk Schwaben, Lkr. Unterallgäu, Gde. Stadt Mindelheim
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

[12. Jh.]
Kopie [15. Jh.]
Vrbach
1183

V̂rbach
1201

Urbahc
1360

Nider Vrbach
1463

Vnderurbach
1488

Vnnderaurbach
1523

Vrbach inferius
1616

Unteraurbach
[um 1750]

Aurbach
1792

Unterauerbach , Pfarrdorf am Fluß Auerbach
Kommentar
Belege ohne unterscheidenden Zusatz »Ober-« oder »Unter-« können sich auf beide Orte, Ober- und Unterauerbach, beziehen bzw. können nicht eindeutig einer der beiden Siedlungen zugeordnet werden. Die Nennungen aus Urkunden der Klöster Steingaden und Rottenbuch (Belege von 1183, [12. Jh.] (Kop. 15. Jh.) und 1201) sind nicht mit Reitzenstein1 zu Auerbach/Lkr. Augsburg, sondern zu Ober-/Unterauerbach zu stellen: In Bezug auf das Kloster Rottenbuch sind Besitzungen in Ober- und Unterauerbach bezeugt2; bei dem Steingadener V̂rbach/ Urbahc handelt es sich aufgrund der deutlichen kontextuellen Bezüge zum Raum Mindelheim (so wird 1183 unmittelbar vor V̂rbach Erisried [s. dort] genannt) ebenfalls um Ober- und/oder Unterauerbach (s. auch Ortsartikel Auerbach).

Mundartformen

»untraorbaχ, untraobax«

Namenerklärung

Unter
4.
·
auer
2.
·
bach
1.
1.
Grundwort
ahd.
bah ›Bach‹1
––– oder –––
mhd.
bach ›Bach‹2
2.
Bestimmungswort
ahd.
ūro ›Auerochse‹3
––– oder –––
mhd.
ūre ›Auerochse‹4
3.
Zusatz (temporär)
mhd.
Adjektiv nider ›unter, niedrig, tief‹5
4.
Zusatz (sekundär)
fnhd.
Adjektiv *under ›unter‹
<
mhd.
Adjektiv under ›unter‹6
Namenbedeutung
›(Siedlung am) Bach, an dem Auerochsen vorkommen‹7
Ahd. Wb. I, Sp. 779.Lexer I, Sp. 108 f.Starck/Wells, S. 683.Lexer II, Sp. 1999.Lexer II, Sp. 70.Lexer II, Sp. 1779.Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 381.