Geschichte Bayerns
Ortsname

Erisried

AW
Pfarrdorf (Pfd)
Bezirk Schwaben, Lkr. Unterallgäu, Gde. Stetten
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Historische Schreibformen

1183

Erigisrieth
Anm.:  Heimrath liest »Erigrsrieth«
1185

Erichrsrieht
1288

Erisrieth
1309
Kopie 
Erisriet
1380

Erisried
1435
Kopie 1466
Erßried
[16. Jh.]
 zu 1167; Druck 1814
Erisried
1587

Eretzriedt

Mundartformen

[êᵊrisriəd]
[... nax êᵊrisriəd nųm]
DirlewangAD

Namenerklärung

Eris
2.
·
ried
1.
1.
Grundwort
mhd.
riet ›Ried, Sumpfgebiet‹1
––– oder –––
mhd.
riet ›ausgereuteter Grund (Rodung), Ansiedlung darauf‹2
2.
Bestimmungswort
wohl
mhd.
Personenname (Vollname) *Eregīs im Gen. Sg. *Eregīses
<
ahd.
Personenname (Vollname) Arigīs 3
Namenbedeutung
›(Siedlung im/am) Ried des Eregis‹4
––– oder –––
›Rodungssiedlung des Eregis‹5
Kommentar
Während Reitzenstein6 das Grundwort zu mhd. riet ›Rodung‹ stellt, bringt Heimrath7 es wegen der »Lage des Ortes in fruchtbaren feuchten Wiesen« mit mhd. riet ›Ried, Sumpfgebiet‹ in Verbindung. Eine Nebenform *Eriger oder *Ericher zum Personennamen Erachar8, wie sie Heimrath9(Zweitglied wohl zum Stamm germ. Wakar-10) als Bestimmungswort ansetzt, wäre lautlich nicht erklärbar.
1 WMU II, S. 1435.2 Lexer II, Sp. 426.3 Förstemann PN, Sp. 136.4 AW5 AW6 Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 116.7 Heimrath, HONB Mindelheim, Nr. 69.8 Förstemann PN, Sp. 454.9 Heimrath, HONB Mindelheim, Nr. 69.10  Vgl. Kaufmann, Förstemann Erg.-Bd., S. 373 f.