Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Dingisweiler

Andrea Weber (AW) 

Dorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Ostallgäu, Markt Ronsberg

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

[1153 oder später](Druck 1874)
Sibotinwiler
1489
Dingysweiler
1572
Thingisweiler
1818
Dingisweiler
Kommentar
Der Beleg von [1153 oder später] wird in MHG SS XXIII1 hierher gestellt, doch Dertsch2 äußert leise Zweifel an der Zuordnung, ohne indes eine Alternative anzubieten.

Mundartformen

Obergünzburg Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Dingis 3·weiler 1
1. Grundwort
ahd. wīlāri ›Weiler‹1
— oder —
mhd. wīler ›Weiler, einzelnes Gehöft, kleines Dorf‹2
2. Bestimmungswort
ahd. Personenname (Vollname) Sīboto 3 im Gen. Sg. Sīboten
— oder —
mhd. Personenname (Vollname) *Sībote *Sīboten
< ahd. Personenname (Vollname) Sīboto 4
3. Bestimmungswort
wohl mhd. Personenname (Kosename) *Dingī(n) im Gen. Sg. *Dingīnes
< ahd. Personenname (Kosename) *Dingīn 5 (belegt sind die Formen Thingini, Thingine, Dingini und Dingine)
Namenbedeutung
›Weiler des Sīboto/Sībote‹
6
— oder —
wohl
›Weiler des Dingī(n)‹
7
Kommentar Theoretisch könnte man auch einen Personennamen Dungī(n)8 ansetzen9 (der wohl ohnehin nur als Lautvariante zu Dingī(n) aufzufassen wäre10), doch liefert die Beleglage keine diese Herleitung stützenden Anhaltspunkte.
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