Ortsname
Historische Schreibformen
[4. Jh.]
praepositus militum Fotensium
[425-430]
Kopie [15.]/[16.] Jh.
Foetibus
[um 895]
Kopie [10. Jh.]zu [8. Jh.]
ad locum, qui vocatur Fauces
[1060 oder früher]
S. Magni apud Fauces
1322
montem castri Fuͤzsen ... Fuͤssen
Mundartformen
Namenerklärung
Kommentar
Reitzenstein5 stellt
den Ortsnamen zu germ. *fōt ›Fuß‹6 und
erklärt ihn im Sinne von ›zu den Füßen (der Berge)‹. Da in
der betreffenden Allgäuer Region sonst keine Fälle für Übernahme von
germanischen/vordeutschen Ortsnamen nachgewiesen sind, ist das Zutreffen dieses
Ansatzes jedoch wenig wahrscheinlich. Vom vorliegenden Ortsnamen » zu unterscheiden ist der Name des
Klosters Sankt Mang, das nach der Lage am Lechaustritt literarisch
lateinisch Fauces ›Schlund, Kluft, Höhle, Engpass, Landenge‹ genannt
wurde«7([um
895] (zu 8. Jh.; Kopie 10. Jh.) ad locum, qui vocatur
Fauces8;
[1060 oder früher] S. Magni apud
Fauces9). » Der heutige Stadtname Füssen ist nicht aus dem klosterlateinischen
Namen Fauces ableitbar!«101 Greule, Zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, S. 25 f.2 PONS Latein, S. 376.3 PONS Latein, S. 376.4 AW5 Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 132.6 Falk/Torp: germ. Wortschatz, S. 225.7 Greule, Zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, S. 26.8 Walz, Vita hl. Magnus, S. 154.9 Volkert/Zoepfl, Reg. Augsburg, Nr. 289.10 Greule, Zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, S. 26.