Ortsname

Füssen


SRSN WJ
Stadt (St)
Bezirk Schwaben, Lkr. Ostallgäu, Gde. Stadt Füssen
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

[4. Jh.]

praepositus militum Fotensium
[425-430]
Kopie [15.]/[16.] Jh.
Foetibus
[um 895]
Kopie [10. Jh.]zu [8. Jh.]
ad locum, qui vocatur Fauces
[1060 oder früher]

S. Magni apud Fauces
[1146-1147]
Kopie [Mitte 12. Jh.]
Chonrat abbas de Fozen
[1168 oder später]
Kopie [um 1190]
aput Vuzzen
[um 1168]
Verunechtung zu 919
Foͮczen
1188

de Foͮzin
1191

in Vvzen
1206

zi Fuͦzzen
[1235]

de Fuͦzin
1322

montem castri Fuͤzsen ... Fuͤssen
1445

St. Mang Fiessen
1729

Stadt Füeßen

Mundartformen

[fiǝs̩ǝ]
FüssenAD

Namenerklärung

Füssen
1.
1.
Benennungswort
wohl
lat.
Siedlungsname *Fōtin(um) 1
vgl.
lat.
Adjektiv *fōta
vgl.
lat.
fōtus ›das Wärmen‹2
––– oder –––
lat.
Verb foveō ›(er)wärmen, warm halten‹3
(›erwärmt, warm‹)
(Name des spätrömischen Lagers von Füssen)
Namenbedeutung
wohl
›zum warmen Lager‹4
Kommentar
Reitzenstein5 stellt den Ortsnamen zu germ. *fōt ›Fuß‹6 und erklärt ihn im Sinne von ›zu den Füßen (der Berge)‹. Da in der betreffenden Allgäuer Region sonst keine Fälle für Übernahme von germanischen/vordeutschen Ortsnamen nachgewiesen sind, ist das Zutreffen dieses Ansatzes jedoch wenig wahrscheinlich. Vom vorliegenden Ortsnamen » zu unterscheiden ist der Name des Klosters Sankt Mang, das nach der Lage am Lechaustritt literarisch lateinisch Fauces ›Schlund, Kluft, Höhle, Engpass, Landenge‹ genannt wurde«7([um 895] (zu 8. Jh.; Kopie 10. Jh.) ad locum, qui vocatur Fauces8; [1060 oder früher] S. Magni apud Fauces9). » Der heutige Stadtname Füssen ist nicht aus dem klosterlateinischen Namen Fauces ableitbar!«10