Geschichte Bayerns
Ortsname

Mannenschley

AW
Einöde (E)
Bezirk Schwaben, Lkr. Oberallgäu, Gde. Markt Dietmannsried
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

1453

ze Manaschlaich
1497

Mannenschlaich
1526

zum Mannenschlaich
1560

zum Mannschlachin
1593

Mannoschlaich
1640

Mannenschley

Mundartformen

[mánǝšlâi]
AltusriedAD
»mánǝšlai«
Dertsch, HONB Kempten, Nr. 783.

Namenerklärung

Mannenschley
1.
1.
Benennungswort
möglicherweise
Personenname (Übername) *Mannensleiche
erschlossen durch Wortbildung
Kompositum
1.
Grundwort
mhd.
sleiche ›Fuß (des Krebses); Gehwerkzeug‹
2.
Bestimmungswort
mhd.
man ›Mann‹ im Gen. Pl. mannen
Namenbedeutung
möglicherweise
›beim Mannensleiche‹3
Kommentar
Dertschs4 Ansatz eines Ortsnamengrundworts »Schlau ›Vertiefung im Gelände‹«(vgl. mhd. slouwe ›Spur, Fährte‹5, schwäb. Schlau ›Mulde, Vertiefung im Gelände‹6)in Verbindung mit dem Genetiv des Personennamens Manno7 ist aus lautlichen Gründen abzulehnen und lässt sich auch nicht mit den bis ins 16. Jahrhundert hinein durchgehend ch-haltigen Belegen vereinbaren.
1 Lexer II, Sp. 969.2 Lexer I, Sp. 2021.3 AW4 Dertsch, HONB Kempten, Nr. 783.5 Lexer II, Sp. 987.6 Schwäbisches Wörterbuch V, Sp. 904.7 Förstemann PN, Sp. 1090.