Ortsname

Aichbaindt


Weiler (W)
Bezirk Schwaben, Lkr. Oberallgäu, Gde. Markt Wiggensbach
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

1351

Wahbain
1453

Gut zum Wauchbains
1543

zum Achbam
1543

Achbaum
1557

zum Huobers oder Wachbains
1593

Achbaiz
1617

Auchbeins
1628

zum Achbaum
1640

Achbeundts
1651

Achbains oder Huebers
1819

Aichpaint
1877

Aichbaindt
Kommentar
Mitunter wurde die Siedlung Hubers (s. dazu Ortsartikel) zu Aichbaindt gezählt (Belege von 1557 und 1651).

Mundartformen

[ąiχbǫíⁿd]
[... ov ąiχbǫíⁿd]
WiggensbachAD
»oiχbaínd, oiχboíⁿd«

Namenerklärung

Aichbaindt
1.
1.
Benennungswort
möglicherweise
ahd.
Personenname (Übername) *Wāhbein
erschlossen durch Wortbildung
Kompositum
1.
Grundwort
ahd.
bein ›Knochen, Gebein; Bein (als Glied des menschlichen Körpers)‹
2.
Bestimmungswort
ahd.
Adjektiv wāhi ›schön, kunstreich bearbeitet, zierlich‹
vgl.
germ.
Personennamenstamm *Wāh- (möglicherweise zum Adjektiv ahd. wāhi zu stellender, aus Ortsnamen erschließbarer Personennamenstamm)
(vgl.:)
(für eine eitle Person?)
Namenbedeutung
möglicherweise
›Siedlung des Wāhbein‹4
Kommentar
Dass der Ortsname schon früh nicht mehr verstanden wurde, ermöglichte die falsche Abtrennung von w im 16. Jahrhundert und hat verschiedene Umdeutungen mit sich gebracht: Die Formen auf Ach- lassen an frühnhd. ache ›fließendes Gewässer‹5 denken, gelegentlich wurde das Grundwort-baum eingedeutet. Der Anschluss des Bestimmungsworts an die Baumbezeichnung Eiche und des Grundworts an das Appellativ nhd. Beunde ›Privatgrundstück (im Gegensatz zur Gemeinweide)‹6, dialektnah als-baind(t) verschriftet, ist wohl vom Namen der nahen, heute nicht mehr bestehenden Siedlung Aichenbaind beeinflusst7.
Ahd. Wb. I, Sp. 846 f.Starck/Wells, S. 690.Kaufmann, Förstemann Erg.-Bd., S. 376.AWFWB-online.DWB I, Sp. 1747. Vgl. Dertsch, HONB Kempten, Nr. 9.