Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Leinheim

Andrea Weber (AW) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Günzburg, Stadt Günzburg

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1225(Kopie 13. Jh.; Druck 1889)
in Linhem
[12. Jh.]/[13. Jh.]( zu 1136; Kopie 17. Jh.)
in Leinheim
13. Jh.( zu 1279; Kopie 17. Jh.)
in Leinheim
1314
C. Linhaimer
1455
zu Leinhain zuͦ Linhain

Mundartformen

[lę̂̃ĩnɐ]
[ouf lę̂̃ĩnɐ nôuf]
Offingen Alois Dicklberger 
[... lę̂̃ĩnɐ]
[uf lę̂̃ĩnɐ nā]
Bibertal Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Lein 2·heim 1
1. Grundwort
ahd. *heim ›Wohnsitz, Heimstatt‹
> mhd. heim ›Haus, Heimat‹1
— oder —
mhd. heim ›Haus, Heimat‹2
2. Bestimmungswort
ahd. līnboum ›(Spitz-)Ahorn‹3
— oder —
mhd. *līnboum ›Ahorn‹4
— oder —
ahd. *līn ›Lein‹5
— oder —
mhd. *līn ›Lein, Flachs‹6
— oder —
ahd. Personenname (Kurzname) *Līno im Gen. Sg. *Līnin
zu germ. Personennamenstamm *Līn- 7
— oder —
mhd. Personenname (Kurzname) *Līne im Gen. Sg. *Līnen
< ahd. Personenname (Kurzname) Līno
zu germ. Personennamenstamm *Līn- 8
Namenbedeutung
›Heimstatt bei einem Ahorngehölz‹
9
— oder —
›Heimstatt an einer Stelle, die mit Lein bewachsen ist‹
10
— oder —
›Heimstatt des Līno/Līne‹
11
Kommentar Glenk12 erwägt als Grundwort neben heim das Appellativ mhd. hain ›Dorn(busch); die um einen Platz oder ein Heerlager zum Schutz und zur Verteidigung gezogene Einfriedung; der eingefriedigte, umhegte Ort‹13, doch die ältesten Belege deuten auf einen -heim -Namen hin. Falls dem Bestimmungswort die Baumbezeichnung līnboum zugrunde liegt, kann der Ortsname als eine das Zweitglied -boum- aussparende Klammerform interpretiert werden.
Für Rückmeldungen und weitere Hinweise erreichen Sie uns unter der Adresse: ed.wdab.lbk@nemanstro