Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Aichen

Andrea Weber (AW) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Günzburg, Gde. Aichen

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

Kommentar
Die Belege von 1274 und 1282 werden in Urk. Württemberg zu Illereichen/Lkr. Neu-Ulm gestellt.

Mundartformen

[ǫ̶̂ih̩ǝ]
[åov ǫ̶̂ih̩ǝ]
Aichen Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Aichen 1
1. Benennungswort
ahd. eih ›Eiche‹1 im Nom. Sg. eih
— oder —
im Dat. Pl. eihhin
— oder —
mhd. eich ›Eiche‹2 im Nom. Sg. eich
— oder —
im Dat. Pl. eichen
2. Zusatz (temporär)
fnhd. *in den Welden ›in den Wäldern‹
vgl. fnhd. *wald ›Wald‹3
3. Zusatz
fnhd. Volksname *Schwabe ›Schwabe‹4
Namenbedeutung
›(Siedlung am) Eichenwald bzw. (Siedlung) bei den Eichen‹
5
Kommentar Die Abschwächung des Dativ-Plural-Flexivs (mhd.) -en (vgl. 1282 Eychen) zu einem Reduktionsvokal konnte zur Eindeutung des Grundwortes mhd. heim ›Haus, Heimat‹6 (1312 Aichheim), der frühnhd. Fortsetzung der Kollektivbezeichnung mhd. eichach ›Eichenwald‹7 (1384 Aichach usw.) und wohl des Grundwortes mhd. hain < hagen ›Dorn(busch); eingefriedeter, umhegter Ort‹8 (1274 Aychain, 1307 Aichain) führen, da die Ortsnamenkonstituenten -heim, -ach und -hain in gleicher Weise abgeschwächt sein können.
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